Zeichnen gegen das Vergessen
Manfred Bockelmann, ein 1943 geborener österreichischer Künstler, zeichnet seit dem Jahr 2010 gegen das Vergessen. Er möchte mit überlebensgroßen Portraits dabei den Kindern und Jugendlichen ein Gesicht und eine Geschichte geben, die von den Nationalsozialisten auf grausame Weise in den Konzentrationslagern ermordet wurden. Über 120 Portraits sind inzwischen entstanden und sind Teil einer Ausstellung, die u.a. im Deutschen Bundestag, aber auch weltweit gezeigt wurde.
Wir freuen uns, dass wir nun seit dem 30. November für über eine Woche neun Portraits bei uns ausstellen können, um den Ermordeten ein Gesicht zu geben und um uns ermahnen zu lassen, dass wir auch heute noch wachsam sein müssen, wenn wir mit Rassismus und Judenhass konfrontiert werden. Wir dürfen nicht wegschauen, sondern müssen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, solange auch in Deutschland noch jüdische Schulen und Synagogen unter Polizeischutz stehen und rassistische und rechtsextreme Gruppierungen ihren Hass verbreiten.
Unser besonderer Dank gilt Herrn Dr. Roman Salyutov, der diese bewegende und rührende Ausstellung organisiert hat und Schüler:innen die Möglichkeit gibt, sich der Opfer zu erinnern und sich ermahnen zu lassen. Über eine Begegnung mit einer Zeitzeugin in Krakau lernte er Manfred Bockelmann und sein Werk kennen. Die Portraits sind in Anlehnung an die Asche, die von den Opfern blieb, mit Kohle aus Birkenholz und einer parallelen Linienführung gezeichnet, wodurch es scheint, als treten die Kinder und Jugendliche aus dem Vergessen hervor. Auf den neun Portraits finden sich jüdische Kinder, Kinder von politischen Gefangenen, von Sinti und Roma sowie auch Kinder, die Mengele ermorden ließ. Die Gesichter erzählen Geschichten, ergänzt durch weitere Informationen – auf den Rückseiten notiert – die Bockelmann den KZ-Akten entnehmen konnte.
Eröffnung der Ausstellung am 30.11. in A101 in Anwesenheit von Herrn Dr. Salyutov, Herrn Menn-Hilger, Teilen des Geschichts-LKs der Stufe Q2 zusammen mit der Fachlehrerin Frau Sommer.