Wie immer endete das Schuljahr am GymLi musikalisch – am 11.7. eröffneten unsere Jüngsten, die Mitglieder der Cajon-AG unter der Leitung von Jonathan Gnida (Stufe 10), um 18:30 Uhr das Sommerkonzert, an dem über 80 musizierende Schülerinnen und Schüler auf der Bühne zu sehen und vor allem zu hören waren. Die 23 Cajon-Spieler*innen zauberten ein Gewitter von den ersten Tropfen über heftige Donnerschläge bis zu wildem Sturzregen. Anschließend musizierten die Fünft-und Sechstklässler auf ihren selbst gebauten Instrumenten mit ebenfalls selbst komponierten Call-and Response-Patterns.
Als zweite Gruppe trat das Orchester unter Leitung von Hildegard Biergann auf. Dieses mittlerweile seit 17 Jahren bestehende Ensemble spiegelt besonders die Vielfalt und Tradition unserer Schule wider: Hier spielen Schüler*innen von Klasse 5-12, Ehemalige und Lehrer zusammen auf hohem Niveau Arrangements von Filmmusik, Oper und anderen mitreißenden Werken. Nach einer zum Ausklang des Schuljahres passenden Version von „Pomp and circumstance“ von Edward Elgar wurde es dramatisch: Verdis „Romeo und Julia“ zeigte von der ersten Sekunde an – mittels spätromantischer Harmonik und schneidenden Dissonanzen -, dass dieses berühmte Liebespaar keine Chance in diesem Leben hatte. Die Streicher (darunter 6 Celli!) brillierten hier ebenso wie die harmonierenden Bläser und ließen das Publikum den Spannungsbogen dieser großen Oper nachfühlen.
Vor der Pause gab es dann Jazz vom Feinsten: Zunächst gab es eine Premiere. Eine neu gegründete Jazzband mit der großartigen Sängerin Elisa Böse spielte den Klassiker „Seven Nations Army“. Anschließend ließ die Jazz-AG unter Leitung der beiden ehemaligen Schüler Pascal Reinhardt und Jonathan Hüttmann fetzige Gitarrenriffs, glänzende Bläserimprovisationen, groovende Rhythmen und auch außergewöhnliche Gesangs- und Keyboardeinlagen erklingen. Besonders lustig der Auftritt eines Dinos mit Triangel, der am Ende von „Binky“ über die Bühne tanzte. Mitreißend waren vor allem die furios gespielten Songs von Snarky Puppy, der erklärten Lieblingsband der beiden Leiter.
Der Oberstufenchor unter Leitung von Herrn Meiners stellte zwei Medleys in den Mittelpunkt seines Auftritts: „Bohemian Rhapsody“ von Queen und eine bunte Abfolge berühmter ABBA-Songs von „The winner takes it all“ (Solo: Janina Römer) über „Dancing Queen“ und „Mamma Mia“ bis zu „Waterloo“. Wir immer meisterten die Sänger*innen auch schwierigste Modulationen und Tempoübergänge scheinbar mühelos. Besonders berührend war die Mischung von Soli und Tutti in „Some Nights“. Hier konnten die Choristen, darunter viele Abiturient*innen ihr individuelles Können zeigen. Unterstützt wurden sie von Sebastian Zink am Klavier, einem Ehemaligen, der auch im Orchester wertvolle Dienste leistete.
Frau Biergann und Herr Meiners mussten auch in diesem Jahr wieder viele ausgezeichnete Musiker*innen verabschieden und verbanden ihre Glückwünsche zum Abitur mit der Hoffnung, den einen oder die andere weiterhin in ihren Ensembles zu hören.
Den Ausklang des Konzerts, das in diesem Jahr durchgängig ein besonders hohes Niveau hatte, übernahm wieder das Orchester. Zunächst fror man mit der Eiskönigin zu filigranen Klängen der Holzbläser und Streicher sowie dem unerbittlichen Schlag eines echten Ambosses im Schlagzeug. Dann fanden sich Chor, Orchester und Solistin Elisa Böse zu einem furiosen Finale zusammen: Der berühmte Titel „Skyfall“ von Adele erzeugte ein weiteres Mal Gänsehaut beim Publikum, was sich in tosendem Beifall und Standing Ovations äußerte.
Christina Beckmann
Fotos: Frau Stuke